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IN KÜRZE
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Das S&D-Positionspapier fordert, Gesundheit als Grundrecht in der EU zu verankern und die Lehren aus der COVID-19-Pandemie zu nutzen, um eine stärkere Europäische Gesundheitsunion zu etablieren.
Durch den Einsatz eines One Health-Ansatzes soll der Zusammenhang zwischen der Gesundheit von Menschen, Tieren, Pflanzen und der Umwelt hervorgehoben werden. Das Exposom-Konzept, das die kumulativen Auswirkungen von Umweltfaktoren auf die Gesundheit betrachtet, wird als zentraler Aspekt für die Prävention von Krankheiten angesehen.
Die Fraktion fordert eine systematische Einbeziehung von Gesundheit in alle Politikbereiche, um gesundheitliche Chancengleichheit zu fördern und den Zugang zu Gesundheitsdiensten für alle Bürger zu gewährleisten. Ziel ist ein ganzheitlicher Ansatz zur Bekämpfung nicht übertragbarer Krankheiten und zur Unterstützung vulnerabler Gruppen.
Zusätzlich wird eine stärkere Rolle der EU in der globalen Gesundheitsgovernance gefordert, um den internationalen Gesundheitsstandards gerecht zu werden.
Das S&D-Positionspapier fordert die Integration von Gesundheit als zentrales Leitprinzip in alle politischen Bereiche innerhalb der Europäischen Union. Es legt einen klaren Fokus auf die Notwendigkeit, Gesundheit als Grundrecht zu verstehen und stellt die Forderung, gesundheitliche Belange in sämtliche politische Entscheidungen einzubeziehen. Das Dokument unterstreicht die Bedeutung einer ganzheitlichen Gesundheitsstrategie, die den Herausforderungen der Gesellschaft, der Umwelt und des Klimas Rechnung trägt, um eine gerechte und inklusive Gesundheitsversorgung für alle zu gewährleisten.
Gesundheit als universelles Recht
Die S&D-Fraktion betont, dass Gesundheit als universelles Recht betrachtet werden muss, das für alle zugänglich ist. Dies ist entscheidend für die Förderung von sozialer Gerechtigkeit und die Schaffung eines robusten wirtschaftlichen Rahmens. In der heutigen Zeit, in der gesundheitliche Ungleichheiten weit verbreitet sind, stellt die Verwirklichung dieses Rechts eine grundlegende Herausforderung dar und erfordert entschlossene Maßnahmen auf politischer Ebene.
Lehren aus der COVID-19-Pandemie
Die COVID-19-Pandemie hat die bestehenden Schwächen und Stärken der EU-Gesundheitssysteme deutlich gemacht. Diese Krise hat die Dringlichkeit unterstrichen, eine Europäische Gesundheitsunion zu schaffen, die auf den Prinzipien von Prävention, Bereitschaft, Zugänglichkeit und Erschwinglichkeit basiert. Angesichts der globalen Natur von Gesundheitskrisen ist eine stärkere Zusammenarbeit und Koordination innerhalb der EU unerlässlich.
Der One Health-Ansatz und das Exposom
Das S&D-Positionspapier plädiert für die Anwendung des One Health-Ansatzes, der den Zusammenhang zwischen der Gesundheit von Menschen, Tieren, Pflanzen und der Umwelt betont. Dieser ganzheitliche Ansatz erkennt die interdependenten Elemente innerhalb von Ökosystemen an, und das Konzept des Exposoms, das die kumulierten Auswirkungen von Umweltfaktoren auf die menschliche Gesundheit betrachtet, ist entscheidend, um Krankheiten zu verstehen und effektive Präventionsstrategien zu entwickeln.
Integration von Gesundheit in alle Politikbereiche
Ein zentrales Anliegen des S&D-Positionspapiers liegt in der Forderung, gesundheitliche Belange in alle Politikfelder systematisch zu integrieren. Dies erfordert den Abbau von Silos und eine ressortübergreifende Zusammenarbeit. Es ist unerlässlich, einen umfassenden EU-Rahmen zu entwickeln, der sicherstellt, dass jede politische Initiative auch einen positiven Beitrag zur öffentlichen Gesundheit leistet. Im Einklang mit der WHO-Strategie „Health in All Policies“ (HiAP) wird Gesundheit als gesamtgesellschaftliche Aufgabe formuliert.
Präventionsstrategien und gesundheitliche Ungleichheiten
Um die Gesundheit und das Wohlbefinden zu verbessern, müssen Präventionsstrategien in alle Politikbereiche eingebunden werden. Ein umfassendes Verständnis des Exposoms und der Zusammenhänge zwischen Umwelt, Klimawandel und Gesundheit ist unerlässlich, um gezielte präventive Maßnahmen umzusetzen. Die Bekämpfung von nicht übertragbaren Krankheiten sollte ebenfalls in den Mittelpunkt gerückt werden, insbesondere durch die Entwicklung und Umsetzung von Plänen zur Gesundheitsförderung.
Aufbau einer gerechten und inklusiven Gesundheitsunion
Das Ziel des S&D-Positionspapiers ist der Aufbau einer widerstandsfähigen und gerechten Europäischen Gesundheitsunion, die sicherstellt, dass alle Menschen Zugang zu qualitativ hochwertigen Gesundheitsdiensten haben. Eine umfassende europäische Gesundheitsgarantie, die insbesondere benachteiligte Gruppen anspricht, ist entscheidend, um gesundheitliche Chancengleichheit zu fördern.
Finanzierung und Unterstützung
Um die im Positionspapier geforderten Maßnahmen zu unterstützen, ist eine angemessene Finanzierung durch den EU-Haushalt und das Programm EU4Health erforderlich. Der Finanzrahmen muss so gestaltet werden, dass er die nationalen Zuständigkeiten berücksichtigt, während gleichzeitig die Gesundheitsversorgung gesichert wird. Die Implementierung und Durchsetzung von Gesundheitsvorsorgegesetzen sowie die Gewährleistung der pharmazeutischen Autonomie sind ebenso von zentraler Bedeutung.
Globale Gesundheitsstrategie und europäische Rolle
Die S&D-Fraktion fordert die Umsetzung einer globalen Gesundheitsstrategie, die starke Investitionen in die flächendeckende Gesundheitsversorgung und Primärversorgung beinhaltet. Europa muss seine Rolle als führender Akteur in der globalen Gesundheitsgovernance stärken und sich aktiv für die Unterstützung multilateraler Organisationen einsetzen, um den Zugang zu Impfstoffen und Behandlungen weltweit zu sichern.
Fazit
Insgesamt fordert das S&D-Positionspapier ein radikales Umdenken in der europäischen Gesundheitspolitik, das Gesundheit als universelles Recht nicht nur anerkennt, sondern als Leitprinzip in allen politischen Bereichen verankert. Die Durchsetzung von Präventionsstrategien, die Bekämpfung gesundheitlicher Ungleichheiten und der Aufbau einer gerechten und integrativen Gesundheitsunion sind dabei von zentraler Bedeutung. Eine starke europäische Rolle in der globalen Gesundheitsstrategie wird ebenfalls unerlässlich sein, um die zukünftigen Herausforderungen im Gesundheitssektor erfolgreich zu bewältigen.
T témoignages zum S&D-Positionspapier: Gesundheit als Leitprinzip für alle Politikfelder
Die Gesundheitsförderung als Menschenrecht – Die S&D Fraktion unterstreicht den Wert von Gesundheit als universelles Recht. Viele BürgerInnen empfinden es als fundamental, dass Gesundheitsversorgung nicht nur für eine privilegierte Schicht verfügbar ist, sondern für alle. In ihren Augen trägt die Aufnahme der Gesundheit in alle Politikfelder entscheidend zur sozialen Gerechtigkeit und zur wirtschaftlichen Stabilität bei.
Lehren aus der COVID-19-Pandemie – Die jüngsten Erfahrungen mit der Pandemie haben deutlich gemacht, wie wichtig es ist, dass Gesundheitssysteme in der gesamten Europäischen Union resilient sind. Die Notwendigkeit einer starken Europäischen Gesundheitsunion, die auf Prävention und Zugänglichkeit fokussiert, wird von vielen als eine der zentralen Aufgaben für die Zukunft betrachtet.
Ein neuer Ansatz für Gesundheit – Der „One Health“-Ansatz, der die Verbindungen zwischen Mensch, Tier und Umwelt betont, wird von vielen als entscheidend angesehen. Dieses Konzept wird als Ganzes betrachtet, da Gesundheitsfragen oft nicht isoliert behandelt werden können. Besonders der Exposom-Ansatz, der die kumulativen Einflüsse von Umweltfaktoren auf die menschliche Gesundheit umfasst, wird als Schlüssel zur Bekämpfung gesundheitlicher Ungleichheiten gesehen.
Integration der Gesundheit in alle Politikbereiche – Viele Stimmen fordern, dass alle politischen Initiativen der EU einen positiven Einfluss auf die öffentliche Gesundheit haben sollen. Hierbei geht es darum, Silostrukturen aufzubrechen und einen konstanten Dialog zwischen verschiedenen Sektoren zu fördern, um umfassende Gesundheitsstrategien zu entwickeln.
Prävention als Schlüssel – Es wird betont, wie wichtig es ist, Prävention in alle Politikbereiche einzubeziehen. Die BürgerInnen möchten, dass Umweltfaktoren, Lebensstil und soziale Ungleichheiten in die Politik einfließen, um nicht übertragbare Krankheiten aktiv zu vermeiden und das Wohlbefinden der Bevölkerung zu steigern.
Eine gerechte Gesundheitsversorgung für alle – Viele Menschen sprechen sich dafür aus, dass der Zugang zur Gesundheitsversorgung für Randgruppen und vulnerable Bevölkerungsgruppen wie Migranten und LGBTQI+Gemeinschaften gleichberechtigt sichergestellt wird. Es wird gefordert, dass Ungleichheiten aktiv bekämpft und stigma-generierende Faktoren reduziert werden.
Europäische Verantwortung in der globalen Gesundheit – Die EU wird aufgefordert, ihre Rolle in der globalen Gesundheitsversorgung zu stärken. Es ist unerlässlich, dass sie sich für die Verbesserung der humanitären Gesundheitshilfe einsetzt und ihren Einfluss innerhalb internationaler Organisationen wie der WHO erweitert, um den Zugang zu Gesundheitsressourcen global zu sichern.
